einfamilienhaus berchtold ­kyburg-buchegg, 1969–1970

an einem sachten geländesprung inmitten der gewellten landschaft des bucheggbergs gelegen, erscheint das flachdachhaus von der strasse im nordwesten eingeschossig‚ doch von der südostseite zweigeschossig. auf beiden seiten geben die durchgehend verglasten längsfassaden den ausblick in die offene landschaft frei. die aussen liegenden laubengänge weiten sich an der einen schmalseite des hauses zu einer terrasse. an der anderen schmalseite ist die garage angeordnet. von der terrainkante profitierend, ist das untergeschoss hangabwärts ebenfalls verglast und mit einem laubengang ausgestattet. feine stahlstützen bilden die rund um das haus sichtbare tragkonstruktion. auch dach- und bodenplatte sind in einer äusserst filigranen stahlkonstruktion ausgeführt.

wegen der feingliedrigen stahlkonstruktion wirkt dieses wohnhaus wie sanft an den hang gelegt. tatsächlich handelt es sich um einen zweigeschossigen leichtbau, der sich aus einem nach westen orientierten hang erhebt. die tragende struktur besteht aus einer hohlprofil-binderkonstruktion mit stahlblechdecken. aussen- und innenwände bestehen aus leichtmetallpaneelen mit schaumstoffkern; sie wurden mit gekurvten karrosserieprofilen eingefasst (werk 7/1972, s. 379). sowohl hinsichtlich der konstruktion als auch bezüglich der daraus resultierenden ästhetik ging der architekt stefan sieboth mit der zeit. die umhüllende tragkonstruktion – ohne tragenden inneren kern auskommend – verleiht dem bau eine radikale modernität. dadurch kann sich das elegante wohnhaus durchaus mit den zeitgenössischen internationalen leitsternen der nachkriegsmoderne messen.

zitat aus: michael hanak, baukultur im kanton solothurn 1940–1980; ein inventar zur architektur der nachkriegsmoderne, scheidegger & spiess, 2015, s. 233.